Gedichte daheim
Kommt die Maus
die Treppe rauf.
Klingeling!
Klopf an!
Guten Tag,
Herr Nasemann!
Mit solchen Versen kann man kleine Kinder stundenlang amüsieren. Auch
rasch trösten.
Das Kind sitzt auf einem Schoß oder wird wie das Kind im Bild von Mama auf dem Arm getragen.
Der Vers wird aufgesagt.
Finger krabbeln
dem Kind das Ärmchen hinaus, zupfen es am Öhrchen, klopfen ihm an
die Stirn und zuppeln an seinem Näschen, als würde ihm zur Begrüßung
die Hand geschüttelt.
Noch mal!
Der Vers wird aufgesagt.
Finger krabbeln dazu dem Kind das Ärmchen hinaus,
zupfen es am Öhrchen, klopfen ihm an die Stirn und zuppeln an seinem Näschen,
als würde ihm zur Begrüßung die Hand geschüttelt.
Noch
mal!
Der Vers wird aufgesagt.
Finger krabbeln ...
So herzlich vergnügt sehen frühe Begegnungen mit Versen, mit Gedichten
aus.
Man ist als Kind in ihnen, in ihren Reimen und Rhythmen daheim,
Und nimmt sie eines Tages von zu Hause mit ins eigene, selbstständige Leben.
Gedichte, die immer
schon Lieblingsgedichte waren, und Gedichte,
denen man erst später auf die
Spur kommt und dann wie einen Segen lesen kann.
Wohl dem, der als Kind mit Gedichten genährt wurde!
Wohl dem, der kleine Kinder mit Spielversen unterhalten und trösten kann.
Wohl dem, der mit größeren Kindern Gedichte lesen, sprechen, hören
kann!
Man muss auch schwierige Gedichte nicht zusammen befragen und sich gegenseitig
erklären.
Es mag genügen, sie sich gegenseitig zu lesen zu geben oder vorzusprechen.
„Schau mal! Hör mal! Du musst gar nichts dazu sagen.“
In der Anthologie
Im Mondlicht wächst das Gras – Gedichte für
Kinder und alle im Haus
stehen alle Gedichte schön wie ein Bild auf
ihrem Blatt.
Das macht sie zugleich eindrucksvoll, entgegenkommend und leseleicht.
Man kann die Gedichte lesen, vorlesen und auswendig lernen.
Man kann sie kopieren und verschenken.
Man kann sie mit eigener Hand schön abschreiben und aufhängen,
wie dieses Gedicht am Kopfende eines Kinderbettes.

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